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Gute Argumente für das Jahrhundertprojekt

Die Energiewende ist das größte ökologische und wirtschaftspolitische Projekt seit Jahrzehnten – nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima von der Politik einhellig beschlossen und getragen von einer überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung. Doch momentan verliert die Energiewende an Rückhalt und Geschwindigkeit, sie droht zerredet zu werden zwischen Bürgerprotesten, Industriesubventionen und dem Kampf gegen "Energiearmut". Deutschland scheint der Mut verlassen zu haben, die Angst vor Veränderungen ist wieder größer als die Angst vor der atomaren Gefahr. Also das Projekt aufgeben? Nein! In den hier vorgestellten Publikationen finden Sie gute Argumente für die weitere Diskussion und neue Perspektiven für eine erneuerbare Zukunft.

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Wer bestimmt die Richtung?

Wer wenden will, muss steuern können

Die Energiewende ist kein Projekt für eine Legislaturperiode, sondern ein generationenübergreifendes Gemeinschaftswerk für die kommenden Jahrzehnte – aus dieser Überzeugung haben sich nun der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und die Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW) zusammengetan, um der Wende eine Richtung zu geben. Denn "Wer wenden will, muss auch steuern können!", wie der VDW-Vorsitzende Prof. Dr. Ulrich Bartosch betont. Dreierlei sei dafür notwendig: Ein gestaltender Staat als zentrale Koordinierungsstelle für die Energiespar- und Effizienzpolitik, eine innovative Wirtschaft und nicht zuletzt engagierte Bürgerinnen und Bürger, die lokal die Energiewende mitgestalten und ein weltweites Signal für Klima- und Ressourcenschutz setzen.

In dem von Ulrich Bartosch, Peter Hennicke und Hubert Weiger herausgegebenen Buch "Gemeinschaftsprojekt Energiewende. Der Fahrplan zum Erfolg" erklären die Autoren kompakt, warum die Energiewende notwendig ist, was nun zu tun ist und warum der Aufwand sich tatsächlich lohnen wird – für uns und die kommenden Generationen.

Auch als E-Book erhältlich.

Was können wir tun?

Eine Graswurzelbewegung mit vielen erfolgreichen Geschichten

Ein virtuelles Kraftwerk bündelt in Bingen am Rhein Notstromaggregate und Blockheizkraftwerke und stabilisiert damit die Stromversorgung. Ein energieautarkes Verwaltungsgebäude in Mainz demonstriert Mitarbeitern und Kunden nachhaltiges Denken und Handeln in der Praxis. Mit Schnellradwegen für Pendler aus der umliegenden Region schafft Kopenhagen Platz für urbane Mobilität. Alle drei Beispiele zeigen, wie der Energieumbau heute schon erfolgreich umgesetzt wird.

Dies sind nur drei von fast 40 Praxisbeispielen, die Uwe Dankert in seinem Buch "Energiewende von unten. Erfolgreiche Lösungen für Strom, Wärme und Mobilität" schildert. Sie alle zeigen, dass der Umstieg auf die Erneuerbaren nicht nur Zukunftsmusik, sondern vielerorts in privaten Haushalten, Kommunen und Unternehmen bereits Realität ist. Packen wir's an!

Auch als E-Book erhältlich.

Wer kann das bezahlen?

Sozialverträgliche Lösungen statt billiger Polemik

Unser Strom wird immer teurer und wir hören: Die Energiewende ist schuld! Stimmt denn das? Richtig ist: Es gibt in Deutschland von Jahr zu Jahr mehr Bürger, die ihre Wohnung nicht angemessen heizen und kaum ihre Stromrechnung bezahlen können. Aber dies kann nicht dem umweltfreundlichen Umbau unseres Energiesystems angelastet werden – der natürlich die sozialen Folgen im Blick behalten muss.

Jede Menge Fakten zum Thema und zahlreiche konkrete Vorschläge, mit denen sich Energiearmut vermeiden und die Energiewende fair und sozial verträglich realisieren lässt, liefert Michael Kopatz in seinem Buch "Energiewende. Aber fair! Wie sich die Energiezukunft sozial tragfähig gestalten lässt". "Statt sich in Stimmungsmache und Polemik über 'bezahlbare Strompreise' zu ergehen, empfiehlt es sich, konkrete Lösungskonzepte auf den Weg zu bringen", meint Kopatz. "Das schafft Akzeptanz auch bei den Bedürftigen, sichert die Wohlfahrt und stärkt die Demokratie."

Auch als E-Book erhältlich.

Warum ist Atomkraft keine Lösung?

Vom Tarnen und Täuschen

Die Geschichte der Atomwirtschaft in Deutschland war kurz, aber ereignisreich – und von Täuschmanövern und Tarnversuchen geprägt. Ob Adenauers Atombombenpläne oder das Festhalten an angeblich sicheren Endlagern – immer wieder wurde die Öffentlichkeit gezielt belogen oder desinformiert.

Joachim Radkau und Lothar Hahn arbeiten diese Geschichte in "Aufstieg und Fall der deutschen Atomwirtschaft" auf. Sie beleuchten eine von illusionärem Optimismus, vielfältigen Machtinteressen und ehrgeizigen Spekulationen geprägte Epoche und zeigen eindrücklich, wie die Verheißungen der Technik für ihre unkalkulierbaren Risiken blind machen können.

Auch als E-Book erhältlich.

Sind Atomkraftwerke denn nicht sicher?

Mythen leben länger

"Die deutschen Kernkraftwerke sind die sichersten der Welt." So oft wiederholten heimische AKW-Betreiber und Atomfreunde diesen Satz, dass man ihn irgendwann einfach glauben wollte. Das Hochtechnologieland Schweden behauptete das von seinen Atomkraftwerken aber auch – bis zum Beinahe-Super-GAU in Forsmark im Juli 2006. Und selbst die Japaner hatten bis vor drei Jahren "die sichersten Atomkraftwerke der Welt"... .

Der Journalist und Energieexperte Gerd Rosenkranz widerlegt in dem Buch "Mythen der Atomkraft. Wie uns die Energielobby hinters Licht führt" sieben Mythen der Atomkraft zu Sicherheit, Terrorgefahr, Atommüll, zum Brennstoff Uran, zu Klimaschutz, Laufzeitverlängerungen und einer angeblichen Renaissance der Atomkraft.

Auch als E-Book erhältlich.

Warum bleiben wir nicht beim Öl?

Die Lehren der Deepwater Horizon

Am 20. April 2010 explodierte die Ölplattform "Deepwater Horizon". 780 Millionen Liter Rohöl strömten ins Meer, bevor die Quelle in 1.500 Metern Tiefe geschlossen werden konnte. Eine Lehre daraus wurde nicht gezogen: Nach kurzem Innehalten vergab die US-Regierung wieder Lizenzen für Tiefseebohrungen. Doch durfte es tatsächlich so weitergehen wie bisher?

Jörg Schindler gibt in seinem Buch "Öldämmerung. Deepwater Horizon und das Ende des Ölzeitalters" eine klare und unmissverständliche Antwort: Nein! Für ihn ist das Unglück im Golf von Mexiko nicht nur die größte Ölkatastrophe aller Zeiten, sondern auch ein deutliches Zeichen dafür, dass die Zeit billiger fossiler Energieträger vorbei ist. Das Endspiel des Ölzeitalters hat begonnen und die Welt steht vor einem Umbruch, wie er tiefgreifender nicht sein kann.

Auch als E-Book erhältlich.

Wie weit reichen unsere Ressourcen?

Vom Raubzug gegen unseren Planeten

Wir pumpen Millionen Liter mit giftigen Chemikalien und Bioziden versetztes Wasser in unsere Böden, um ihnen auch die letzten Gasvorkommen zu entziehen, nennen es "Fracking" und erklären es zur fortschrittlichen Methode. Wir führen Kriege um die sogenannten "seltenen Erden", damit wir uns jedes Jahr ein neues Smartphone leisten können. Wir sehen in all dem die Zukunft – und denken doch nicht daran, was sein wird. So wiederholen sich alte Handlungsmuster: Seit Jahrhunderten führt der Mensch einen Raubzug gegen die Erde, ohne dessen Folgen im Blick zu haben.

Der Chemiker Ugo Bardi erzählt die Geschichte dieser Plünderung und liefert zugleich eine umfassende Bestandsaufnahme der Rohstoffsituation unseres Planeten in "Der geplünderte Planet. Die Zukunft des Menschen im Zeitalter schwindender Ressourcen".

Auch als E-Book erhältlich.

Wie bleiben wir mobil?

Autofahrer(innen) als "Prosumer"

Wer hätte das gedacht: Ausgerechnet der Verkehr wird die Probleme im entstehenden regenerativen Energiesystem lösen! Und zwar dann, wenn Elektroautos nicht nur der individuellen Fortbewegung dienen, sondern auch als Speicher von regenerativ erzeugtem Strom genutzt werden. Mit dieser Vision verbinden Weert Canzler und Andreas Knie die Energie- mit der Verkehrswende und bringen Elektromobilität und Ausbau dezentraler, intelligenter Stromnetze zusammen. Wir Autofahrer(innen) werden dann zu "Prosumern" – Produzenten und Konsumenten gleichzeitig –, die Energie produzieren, nutzen und nur noch in Ausnahmefällen auf eine "Energieversicherung" des Netzbetreibers zurückgreifen.

In ihrem Buch "Schlaue Netze. Wie die Energie- und Verkehrswende gelingt" entwickeln Canzler und Knie Szenarien, wie die Wende gelingen kann – und zeigen, warum zu einer postfossilen Gesellschaft auch eine starke Zivilgesellschaft gehört.

Lesen Sie mehr von den Autoren zum Thema in: Weert Canzler und Andreas Knie "Einfach aufladen: Mit Elektromobilität in eine saubere Zukunft".

Auch als E-Book erhältlich.

Lässt sich Energie noch sparen?

Effizienz ist Trumpf

Besser noch als Kohle- und Atomstrom durch Erneuerbare zu ersetzen ist es, ihn gar nicht erst zu verbrauchen. Das spart nicht nur Kosten, sondern verringert auch die Spitzenbelastung der Stromnetze.

Wie Betriebe, öffentliche Einrichtungen und Haushalte Energieeffizienzmaßnahmen kostenneutral umgesetzt haben, zeigen der Umweltökonom Dr. Maximilian Gege und die Ingenieurin Marilyn Heib in ihrem Buch "Erfolgsfaktor Energieeffizienz – Investitionen, die sich lohnen". Zahlreiche herausragende Praxisbeispiele demonstrieren, wie Energie-Verbräuche radikal gesenkt, Kosten um 30 Prozent und mehr reduziert und so Millionen Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden können.

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Wie viel Watt brauchen wir wirklich?

Energiesuffizienz als neuer Lebensstil

In einem nachhaltigen Energiesystem stehen jedem Menschen weltweit ungefähr 2.000 Watt Primärenergie zur Verfügung – die damit verbundene Menge an CO2-Emissionen gilt als für das Klima gerade noch akzeptabel. Heute allerdings leben die Deutschen beispielsweise noch in einer 5.500-Watt-Gesellschaft. Neben einem intelligent aufgebauten Energieversorgungsystem ist hier ist also dringend mehr Energiesuffizienz gefragt, also eine Veränderung der Konsummuster und Lebensstile jedes/r Einzelnen.

Was Suffizienz im Energiebereich genau bedeutet und wie die Politik Energiesuffizienz endlich als ihre Aufgabe anerkennen kann, beschreibt Lars-Arvid Brischke in seinem Beitrag "Tschüss, 5.500-Watt-Gesellschaft" in der politischen ökologie 135 "Vom rechten Maß. Suffizienz als Schüssel zu mehr Lebenglück und Umweltschutz", den Sie hier lesen können.

Auch als E-Book erhältlich.

Sie möchten gerne mehr lesen? Dann bestellen Sie jetzt Ihr günstiges Probeabo der politischen ökologie – zwei Ausgaben für nur 18,50 Euro (inkl. Versandkosten) statt 35,90 Euro (regulärer Preis für zwei Einzelhefte).

Was hat das alles mit Transformation zu tun?

Grüner Wandel statt grüner Mäntelchen

Die Vegetarierin fliegt regelmäßig ins elterliche Ferienhaus nach Südfrankreich, der Bioladen-Einkäufer kommt jeden Tag mit dem Auto ins Büro und der überzeugte Radfahrer ist leidenschaftlicher Skifahrer mit Dauer-Liftkarte. So sind wir alle: ehrlich bemüht, aber inkonsequent. Doch Teilzeitaktivismus und grüne Mäntelchen reichen nicht aus, um die "Große Transformation", den grünen Wandel, auf den Weg zu bringen. Und doch hat dieser bereits begonnen.

Wie der Weg in eine ressourcen-extensive, postfossile Welt von Morgen machbar ist, zeigt das von der Heinrich-Böll-Stiftung herausgegebene Buch "Bericht aus der Zukunft. Wie der grüne Wandel funktioniert" anhand zahlreicher Best-Practice-Beispiele: Große und kleine, staatliche und private, wissenschaftliche und unternehmerische Projekte machen vor, wie es geht und beweisen: Die Transformation funktioniert – gesellschaftlich, technisch und ökonomisch.

Auch als E-Book erhältlich.

Welchen Weg geht Europa?

Klima- und Energiepolitik ist ehrgeiziger als ihr Ruf

Im Januar hat die Europäische Kommission die Architektur für die Klima- und Energiepolitik von 2020 bis 2030 vorgeschlagen. Die Kritik in den deutschen Medien ist sehr ausgeprägt – aber ist sie auch gerechtfertigt?

Jan Nill unterzieht die diskutierten Ziele einer genaueren Analyse und findet, sie sind "ehrgeiziger als ihr Ruf" – so sein Beitrag in der aktuellen Ausgabe von Ökologisches Wirtschaften mit dem Schwerpunkt "Bürger und die Energiewende", den Sie hier finden.

Lust auf mehr? Sichern Sie sich jetzt Ihr günstiges Probeabo von Ökologisches Wirtschaften: zwei Ausgaben für nur 19,– Euro (inkl. Versandkosten) statt 35,50 Euro (regulärer Preis für zwei Einzelhefte).

Und warum tun wir uns so schwer?

Die Hintergründe der Energieverschwendung

Obwohl Energieverschwendung unsere Geldbeutel schrumpfen lässt und es seit Jahr und Tag an Aufrufen zum Energiesparen keinesfalls mangelt, passiert: erstaunlich wenig. Es heißt, dass allein zwei Kraftwerke in Deutschland nur für den Stand-by-Betrieb elektrischer Geräte arbeiten.

Um die Trägheit von Wirtschaftsführern, Politikerinnen und Konsumenten zu erklären, reichen gängige Muster wie Profitgier, Machtwille, Denken in Wahlperioden oder alltägliche Ignoranz nicht aus, erklärt der Soziologe Hartwig Berger. Er analysiert in "Der lange Schatten des Prometheus. Über unseren Umgang mit Energie" die soziokulturellen Hintergründe der Energieverschwendung und prüft, unter welchen Umständen ein Wandel möglich ist.

Auch als E-Book erhältlich.

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Geschäftsführer: Jacob Radloff
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